
Durch den Unfall im Kernkraftwerk Fukushima am 11. März 2011 aufgrund der unzureichenden Sicherheit gegen äußere Einflüsse - in diesem Fall durch ein starkes Erdbeben und den dadurch ausgelösten Tsunami - trat eine Kernschmelze ein und in Folge traten radiaktive Stoffe aus. Die Region um das Kraftwerk musste evakuiert werden und 80.000 Menschen konnten in ihre Häuser nicht wieder zurückkehren. Obwohl Yokohama weit entfernt liegt und aufgrund der Windverhältnisse dort keine wesentlich erhöhte Strahlung gemessen werden kann, haben viele deutsche Familien im März Japan verlassen und die deutsche Schule musste zwischenzeitlich geschlossen werden. Immer noch sind viele Schüler nicht zurückgekehrt. Immer noch - auch ein halbes Jahr nach dem Erdbeben - ist Japans Energieversorgung angeschlagen. Ein Großteil der Kernkraftwerke - nicht nur in Fukushima - produziert im Moment keinen Strom. Es muss Energie gespart werden und Japan zeigt auch vorbildlich, dass dies im Moment funktioniert. Kurzfristig mag das helfen - mittelfristig muss es aber darum gehen, regenerative Energien zu nutzen und dazu ist die Installation von Photovoltaikanlage unerlässlich. Deutschland kann dabei als Vorbild dienen - bereits im Jahr 2004 hat es Japan bei den Installationszahlen überholt und hat heute mit einem Beitrag von etwa 2% weit mehr Solarstrom im Netz, als Japan. Dabei ist das Potenzial der Solarenergie in Japan sogar noch deutlich höher, als in Deutschland.
In einem gemeinsamen Projekt zwischen dem gemeinnützigen Verein Sonnenenergie Erlangen e.V. und der deutschen Schule Tokyo Yokohama wurde daher im Mai 2011 beschlossen, die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Schuldach zu prüfen und möglichst schnell umzusetzen. Im August flog zu diesem Zweck der Vereinsvorsitzende nach Tokyo mit 12 Solarmodulen aus Deutschland im Gepäck. Diese sollten auf dem Dach montiert werden und die Solaranlage sollte dann Strom ins Schulnetz einspeisen. Dies ist gelungen: Am 29. August war die Photovoltaikanlage fertig. Nach 6 Wochen wurde auch durch den zuständigen Energieversorger (TEPCO) die Genehmigung für den Betrieb erteilt und die Solaranlage läuft seit dem 7. Oktober.
In Yokohama ist eine Solaranlage auf einem Schuldach noch etwas besonderes, während in Erlangen seit einigen Jahren bereits jede Schule eine Solaranlage hat - auch dies ist besonders: Selbst in Deutschland gibt es ausser Erlangen keine weitere Großstadt, an der jeder Schüler Solarenergie an seiner eigenen Schule findet. Das japanische Fernsehen (NHK) hat Ende August daher über das Projekt an der DSTY berichtet und auch darüber berichtet, dass in Erlangen die Solarenergie an Schulen normal ist.